Montag, September 15, 2008

what i learnt today, teil 3

gestern traf ich bzw. trafen wir zufällig den mann einer freundin, genauer gesagt, einer ehemaligen freundin. er hat mich nicht erkannt, ich ihn aber sofort. also habe ich ihn angesprochen - und es auch fast sofort bereut. ich habe lange nicht mehr so ein unfreundlichfeindseliges grantiges nicht-gespräch geführt; warum er es nicht sofort beendet hat weiss ich selbst nicht.

mit besagter nicht-mehr-freundin habe ich vor einigen jahren gebrochen, besser gesagt sie mit mir. sie war meine älteste freundin, ich kannte sie seit einem urlaub zu teenagerzeiten und wir haben uns seitdem stetig und konsequent in andere richtungen entwickelt. manchmal haben wir uns monate nicht gesehen oder gesprochen, und vieles in ihrem leben (wie zB ihre einstellung zu arbeit) konnte ich nicht gutheissen, aber sie wusste dass sie immer auf mich zählen kann. sie sagte immer, sie sei zufrieden mit ihrem leben und wolle es doch gar nicht anders, und trotzdem war sie immer irgendwie ein bisschen neidisch auf mich: mich, die eine 60-stunden-woche mit job und studium , immer viel im kopf und zu tun hatte und viel unterwegs war. irgendwann warf sie mir vor, ich hielte mich wohl für was besseres und meine abgedrehtheit ginge jetzt endgültig zu weit.
ich konnte akzeptieren, dass unsere leben nicht mal mehr für die kurzen momente zusammengingen und wollte mich freundlich und mit guten wünschen für ihr leben (sie erwartete gerade das 2. kind) verabschieden, aber sie beschimpfte mich nur wüst und legte dann auf.

natürlich habe ich in den letzten jahren an sie gedacht und gehofft, es gehe ihr gut. ihr mann hat mir gestern erzählt, dass das 2. kind gesund und eine tochter ist, wie sie heisst und dass sie inzwischen geheiratet haben. und trotzdem wünschte ich, ich hätte ihn nicht angesprochen sondern einfach weitergehen lassen.

was lerne ich daraus? so bin ich einfach. ich kann die dinge nicht sein lassen, ich kann die dinge nicht ignorieren. und trotzdem muss ich akzeptieren, dass es dinge gibt die vorbei sind und mit denen es damit gut ist. manche dinge sind begraben und man muss sie ruhen lassen. das klingt vielleicht traurig, aber wo eine tür zu geht, geht eine andere auf und ich bin dankbar für die menschen, die jetzt in meinem leben und vor allem für die, die in den letzten jahren da hinein und auf mich zugetreten sind (küsschen, ihr wisst, wer ihr seid!)

alles ist gut.

2 Kommentare:

Katarina hat gesagt…

Liebe Cecie,
das kann ich gut nachfühlen. Ich hatte eine Kindergartenfreundin, die eines Tages aus mir unverständlichen Gründen nichts mehr von mir wissen wollte. Anstatt die Sache einfach vorbei sein zu lassen, schreibe ich ihr immer noch Karten zum Geburtstag und zu Weihnachten ... irgendwie fühle ich trotz allem immer noch eine gewisse Verbundenheit. Nun ja, wie du sagtest: So bin ich halt! Und alles ist gut...
Danke für deinen Kommentar zu meinem Büsisalat und LG,
Katarina

Anonym hat gesagt…

Hey du,

das kenne ich gut. Manchmal will ich plötzlich Menschen, mit denen irgendwann die Freundschaft vorbei war und zu denen kein Kontakt mehr besteht, wieder anschreiben und mal sehen, wie es ihnen ergangen ist. Ob sie das allerdings auch interessiert ist eher fraglich und bevor ich mich zum Affen mache, lass ich es lieber.
Was mich nicht davon abhält, diese Tragik im Leben immer wieder zu spüren - wenn man jemanden kennenlernt, sich super versteht und gleich von Anfang an feststeht, dass man sich nie wieder sieht...
Bäks.

Irgendwann finde ich mich vielleicht auch damit ab, bis dahin überrollen mich manchmal die melancholischen Attacken.

Liebe Grüße!
Maria.