Montag, April 28, 2008

autofahren in berlin

...ist immer wieder ein abenteuer.

als meine liebe kristin letzten dezember mit tochterkind bei mir zu besuch war, meinte sie diplomatisch, ich würde "recht zügig" fahren (wie waren die genauen worte, kristin? ich habs verdrängt, hihi); aus anderer (drachen-)quelle wird mir bestätigt, dass ich eigentlich recht umsichtig und gut fahre, eben berliner style, nur eben beim autofahren gern schimpfe wie ein rohrspatz.

gestern wars mal wieder soweit: ich bin nach einem wunderbaren gartennachmittag auf dem weg nach hause und nur noch ein paar hundert meter entfernt. auf meiner spur trödeln ein radfahrer und ein mensch auf einem hühnerschreck (es war nicht wirklich einer, aber das tempo war entsprechend) vor mir her. aus dem gegenverkehr kommt mir nur weiter vorn ein radfahrer entgegen. also setze ich den blinker und überhole die zwei schleichkatzen. der autofahrer weit vor mir hat unterdessen ebenfalls links - allerdings zum abbiegen - geblinkt und muss komplett stehenbleiben, um die entgegenkommenden vorbei zu lassen. also bremse ich auch erst ein bisschen und schliesslich so, dass ich ebenfalls stehe. als frei ist und er anfährt, ebenso wie ich (relativ weit rechts auf der normal schmalen fahrspur stehend), kommt links von mir der hühnerschreck angetuckert und fährt mir ohne anzeichen von links über vorn vors auto, so dass ich einen zusammenstoss nur mit einem kräftigen tritt auf die bremse vermeiden kann. an der nächsten kreuzung wiederholt er die prozedur und quakt mir durch mein halbgeöffnetes fenster entgegen "fahr mal rechts ran". nööö, denk ich, auf du sind wir nich, du musst wohl jemand anderen meinen, und fahre weiter. vor meiner haustür erwischt er mich endlich und poltert in gebrochenem deutsch los, er hätte sich mein kennzeichen aufgeschrieben und wir sähen uns vor "jerischt" (berlinernde fremdsprachler sind höchst amüsant ;o) ausserdem hätte ich ihm einen vogel gezeigt und ihn "dummer (oder blöder?) hund" genannt. muss wohl majestätsbeleidigung gewesen sein... (dabei weiss doch jeder, dass ich immer viel kreativer schimpfe) und ganz schliesslich hätte ich so zu fahren und zu bremsen, dass rechts noch platz genug für einen fahrradfahrer zum vorbeifahren ist. HÄH?

ich gebe zu, ich habe meinen führerschein schon ein paar jahre. falls sich da in letzter zeit was grundlegendes zu imaginären (!!) fahrradstreifen auf der strasse geändert haben sollte, wäre ich für einen hinweis dankbar. sonst bin ich nämlich weiterhin der meinung, fahrradfahrer wären normale verkehrsteilnehmer und hätten sich so wie ich an die St*VO zu halten.

(gestern abend lief ich noch ne halbe stunde kopfschüttelnd durch die wohnung, heute morgen gehts schon wieder ;o)

(PS: auch fahrradfahrer dürfen sich gern äussern, ohne hingerichtet zu werden. fahrradfahren in B ist ein abenteuer, ganz sicher, aber ich weiss darum und nehme so gut wie möglich rücksicht. allerdings erwarte ich das andersherum genauso: die sehr beliebte maßnahme, nach einbruch der dunkelheit ohne licht o.ä. zu fahren und dann einen aufstand zu machen, wenn man sie übersieht, regt mich besonders im sommer masslos auf und hat mir schon manches mal nen herzkasper verursacht. fahrradfahrer von ausserhalb werden gern von mir zum probefahren in B eingeladen *g*)

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