Mittwoch, August 15, 2007

geschockt

...war auch ich, als ich heute morgen diesen post bei kristin las.

was bringt ein kind dazu, so etwas zu tun; was bringt eine mutter dazu, solches verhalten bei ihrem kind auszulösen... als hilfeschrei des kindes kann man das ja wohl nicht mehr bezeichnen, oder? ich glaube, es braucht nich viel phantasie sich vorzustellen, wie sich solche kinder weiterentwickeln (können).

ich bin absolut sprachlos, der kaninchen wegen, des kindes wegen, der mutter wegen und was das über uns und unsere gesellschaft aussagt.

edit: es lässt mich den ganzen morgen nicht los. als kind habe ich auch einmal ein tier getötet. kristin, ich glaube, das hatte ich sogar erzählt, als ich bei euch in B war. ich war noch recht klein, sicher nicht viel älter als zwei, drei jahre, denn mein bruder war noch nicht geboren oder noch sehr klein. wir wohnten damals in einem typischen arbeiter-altbau im prenzelberg, mit einem grossen grünen hof mit spielplatz im innenhof. die nachbarskinder kannten sich alle und spielten oft miteinander. an einem dieser tage kam ein grösserer junge ganz stolz mit seinem sehr zahmen wellensittich dazu, so zahm, dass der nicht wegflog sondern auf der hand des jungen sitzenblieb. ich muss damals völlig begeistert gewesen sein und wollte das tier auch mal anfassen. also griff ich in all meiner kleinkindlichkeit nach dem tier und packte so fest zu, dass ich den kleinen vogel mit meinen patschehändchen erdrückte. natürlich habe ich daran keine erinnerung mehr; meine mutter hat es mir erzählt, weil es fotos von dem jungen, dem sittich und mir gibt, kurz bevor das alles geschah. obwohl das alles natürlich keine absicht und ich einfach klein und unbeholfen war, tut es mir heute immernoch wahnsinnig leid...

in meinen augen macht es keinen unterschied, ob man einem menschen oder einem tier weh tut. es gibt genug geschichten von katzenwelpen, deren pfoten auf heisse herdplatten gedrückt werden, die vergiftet, mit säure verätzt oder sonstwie gequält werden. und ich sehe jeden tag hunde, die von ihren unfähigen besitzern an der leine durch die gegend gezerrt werden; und kleine kinder, die von ihren eltern angebrüllt, eingeschüchtert und auf zig arten beeinflusst, vernachlässigt, misshandelt und traumatisiert werden. ich bin auch der meinung, dass jeder für sein eigenes leben verantwortlich ist und man sich nicht in das anderer leute einzumischen hat, aber es gibt situationen und vorkommnisse, bei denen man nicht wegschauen darf. so. das musste mal (wieder) raus. für den fall des kleinen jungen aus kristins post hoffe ich inständig, dass konsequenzen gezogen werden...

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja. Ich habe das vorhin auch gelesen und konnte es kaum glauben. Da muss unbedingt jemand tätig werden. Ich glaube, ich würde Kind und Mutter anzeigen, damit sie dann gezwungen sind etwas zu unternehmen.
In einem Stadtteil weiter sind hier vor kurzem Haustiere, die draußen leben, also Katzen und Hasen, regelrecht massakriert worden. Die Polizei hat dann bei zwei Jugendlichen Skalpelle entdeckt.
Erschreckend.

creezy hat gesagt…

Naja, das ist kein Hilfeschrei bei dem Kind, Cecie, und da bringt auch keiner dem Kind extra bei oder behandelt es mies, um das auszulösen. Diese Phasen haben Kinder alle irgendwann (siehe mein Post auf der Seite), das ist ganz klar die Frage, wann und in welcher Entwicklungsphase das passiert (und da bitte ich auch zu verstehen, dass Vierjähriger nicht immer gleich Entwicklungsstand Vierjähriger ist). Schimm ist an der Geschichte eine Sache im Besonderen: die Reaktion der Mutter, die ist weder okay für die zurückgebliebenen Kinder. Schon gar nicht okay, für die weitere Entwicklung dieses Jungen. Und dann sollte der Frau sehr deutlich klar gemacht werden. Und wenn die Leute nicht mit ihr sprechen können, müssen vielleicht Instanzen bemüht werden mit mehr Aussagekraft und Macht.

Ich meine, wenn dem Jungen zu Hause nicht Respekt vor dem Leben anderer und anderer Lebewesen eingeflöst wird, woher soll er das auch lernen können?

Anonym hat gesagt…

Hm.hm,hm....

Ich hab die Geschichte auch gelesen und mir kam in den Sinn " 4jährige sind so..." man muss sie nur dann und wann bremsen.

Tot ist für die Kinder in dem Alter DAS Thema, man unterhält sich dauernd drüber, erschiesst, schreit " dann bist du tot" weil sie garnicht umfassen können, was das bedeutet, dennoch ist es das Hauptthema bei ihnen, haben wir hier aktuell auch.

Ich kenn das Kind nicht und auch nicht die Eltern, verstehe die Reaktion der Mutter auch nicht, weiss aber nicht, was dann zu Hause besprochen wurde, wie keiner das hier weiss.


Ich wüsste nicht, was es bringen soll dass man die Eltern anzeigt weil ihr 4jähriges Kind zwei Hasenbabies ermordet hat.

Ganz sicher ist sehr schlimm was der kleine da angerichtet hat, er weiss aber nicht , was er getan hat, um die Situation zu erfassen ist er zu jung.

Zu hoffen bleibt, dass sie Mutter sich den Knaben zu Hause zur Brust genommen hat und ihm erklärt das es so nicht geht, weiterhin zu hoffen bleibt, das es bei dem Kind ankommt.

Mehr kann man leider nicht tun.

Kindern Respekt vor dem Leben anderer beizubringen ist eine der Schwierigsten Abschnitte in der Erziehung und viele Eltern bekommen das nicht hin, wie man leider viel zu häufig sieht .

Anonym hat gesagt…

Anmerken wollt ich noch folgendes:

Ich seh es nicht als Larifari Angelegenheit, das das Kind die Tiere getötet hat, ich sehe aber auch nicht den kommenden "Massenmörder" weil so ziemlich jedes Kind auch diese Seiten hat, ich las in dem Zusammenhang einen Kommentar, wo jemand schrieb, warum darf man Mücken töten, Häschen aber nicht, das ist genau das, was Kinder in dem Alter noch nicht "drauf" haben, sie können da nicht Unterscheiden.

Es bleibt wie gesagt zu hoffen, das bei dem Kind ankommt, das es sowas nicht machen darf, leider sind manche Menschen auf diesem Ohr taub schon im Kinderalter, manche Eltern verzweifeln an genau diesen Sachen.

Kann und will da nix entschuldigen, zwei Leben wurden ausgelöscht.

Anonym hat gesagt…

Selbst, wenn dem Kind nicht klar war, was "Tod" oder "tot machen" bedeutet, so weiß ein Kind in dem Alter aber auf alle Fälle, was es bedeutet, fremdes Eigentum "kaputt zu machen". Sehen wir das Töten der Kaninchen als ein Kaputtmachen fremden Eigentums an, ist das Verhalten von Kind UND Mutter immer noch unentschuldbar. Und ich vertrete mit Vehemenz die Ansicht, dass hier gehandelt werden MUSS!

Zornig betürzte Grüße
Knittaxa

Anonym hat gesagt…

@Knittaxa

wie soll denn das handeln aussehen?

Anonym hat gesagt…

@Sabine
Ich hatte bereits bei Kristin kommentiert. Leider hat Kristin in ihrem heutigen Beitrag geschrieben, dass alle Handlungsversuche erfolglos blieben.