Freitag, Juli 13, 2007

my own personal friday 13th

...oder wie man jemandem das kranksein verleidet.

als ich gestern grad bürofertig war und mich auf den weg machen wollte, schwappte eine welle von übelkeit über mich und ich entschied spontan, noch etwas zuhause zu bleiben und erst später, wenn überhaupt, ins büro zu fahren. eigentlich wollte ich dann später zum arzt, ging aber zunächst ins bett, schlief einige stunden und war danach so fertig und mein bauchkneifen so heftig, dass ich mich dazu nicht in der lage fühlte. die gestrige nacht war erwartungsgemäss (übel), also rief ich gegen 8h meine ärztin an, die mich auch zu sich zitierte. kurz bevor ich loswollte ereilten mich jedoch wütende schmerzensschreie vom drachen, der sich justemente den rücken verdreht und nunmehr eine alte hexe im kreuz sitzen hatte. ich suchte dem drachen noch die kontaktdaten meines chiropraktikers heraus und machte mich dann selbst auf den weg.

die ärztin tastete ausgiebig immer wieder meinen bauch ab und provozierte mich zu ausdauernden schmerzäusserungen, sobald es um meinen seitlichen rechten bauch ging. sie schaute mir tief in die augen, wurde sehr ernst und erklärte mir, dass meine leber sehr stark geschwollen und vergrössert wäre und ich mich bitte sofort im krankenhaus zu blut- und ultraschalluntersuchungen einfinden müsse. dazu gabs noch ein paar verhaltenshinweise und gehetzte erklärungen, die mir den ernst der lage verdeutlichen sollten: mir stiegen die tränen in die augen und schon sah ich mein ach so junges leben an mir vorbeiziehen, endend mit krankenhausaufenthalt und lebertransplantation (ich war als kind mal sehr, sehr krank und wäre fast nicht davongekommen, seitdem habe ich aber von meinen krankheitleinchens abgesehen keine weiteren erfahrungen mit krankenhäusern und neige zu dramatisierender panik). uffz. schnell rief ich noch meine mutter an, um ihr ein schönes leben zu wünschen, packte zuhause ein paar klamotten für meine letzten lebenstage und fuhr ins krankenhaus.

dort angekommen begann mein langes warten... nicht auf das ende meiner tage, sondern dass jemand blut abnimmt, einen ultraschall macht und mir ergebnisse verkündet... ehrlich, wäre es mir so schlecht gegangen wie gestern abend, hätte ich da nicht über drei stunden sitzen können. so rutschte ich unruhig auf meinem stuhl hinterher, übte mich in flachatmung der dort versammelten älteren herrschaften wegen und verfluchte die kanüle in meinem arm, die mich nicht einmal stricken liess. als ich schon fast bereit war zu gehen und unter unmedikamentierten schmerzen zuhause an leberversagen zu sterben, waren doch endlich meine laborergebnisse fertig. ergebnis: kein befund. ehrlich. leberwerte zwar leicht erhöht, entzündungsmarker reichlich vorhanden, aber überleben seitens frau Cecie nicht in gefahr und erlaubnis, nach hause zu gehen. offenbar quält mich doch nur eine magen-darm-geschichte, eine magenspiegelung wäre sehr anzuraten (never ever!), es gab ein paar tabs gegen die übelkeit und was für den übersäuerten magen und fertig.

also, liebe freunde, wenn es euch wirklich schlecht geht, geht schnell ins krankenhaus, da werdet ihr im nu wieder gesund!

danach habe ich zuhause zwei stunden in tiefem schlaf verbracht und fühle mich jetzt wieder wie vor meinem abenteuer. das spinnertreffen wird morgen leider ohne mich stattfinden, aber dafür bin ich dem tod knapp von der schippe gesprungen - und das ist doch auch mal was, oder?

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Cecie,
ich wünsche Dir gute Besserung, es ist schön zu lesen, wie heilend ein Krankenhaus sein kann. Falls es die Magenspiegelung doch noch sein muss, ich hab´s auch geschafft, obwohl ich ein chronischer Angsthase bin. Dennoch drück ich ganz fest die Daumen, dass es Dich nicht trifft.

Franziska

Anonym hat gesagt…

Gut, dass Du gerade noch die Kurve gekriegt hast! Denk ans nächste Wochenende... ;-)

Gute Besserungswünsche
Knittaxa

Zweigeteilt hat gesagt…

Gute Besserung auch vom Bodensee. Und das beim nun endlich schönen Wetter :( Gemeinheit!!!

mangomilch hat gesagt…

hallo cecie,

oh meine güte, was für eine tragische geschichte! und dann kommt nicht mal was "greifbares" dabei raus, das würde mich ziemlich annerven.

ich hoffe, die medikamente schlagen schnell an und die kanüle ist aus dem arm raus und du kannst es dir gemütlich machen mit tee (ist bestimmt gut) und strickzeug...

alles gute!,
maria.

Anonym hat gesagt…

Mensch du, was machst du denn für Sachen? Und jetzt weißt du ja eigentlich immer noch nicht so genau, was es ist. Blöd. Ich hoffe, es geht dir heute morgen schon wieder besser!

Liebe Grüße
Astrid

Anonym hat gesagt…

Oh je, Du machst Sachen! Zum Glück ist am nächsten Freitag nicht der 13. ;-)
Soll ich mir sicherheitshalber ein rotes Kreuz aufs Auto kleben?

Lieb gemeinte Besserungswünsche

von Strickulli

Anonym hat gesagt…

Na, Du hast mir erst mal einen Schreck versetzt. (Wie muss es dann erst Dir ergangen sein!)

Dann wünsche ich Dir weiterhin gute Besserung und ein Beschwerde freies Wochenende.

Liebe Genesungsgrüße, Juli

Anonym hat gesagt…

Glückwunsch zur erfolgreichen Lebensrettung. ;)

Anonym hat gesagt…

Cecie, es gab schon Fälle, da hat eine stark vergrößerte Leber Beine gekriegt ... und Arme .. und die Übelkeit ging nach einigen Wochen erst wieder weg. Kicher, kicher, kicher.
Alles Gute für Dich und das es Dir inzwischen wieder besser geht!
LG von Katrin / Naturfasern
(Die Katzenbabys haben jetzt alle schon Milchzähnchen und versuchen alles anzuknabbern, einfach alles)