Dienstag, Oktober 17, 2006

puuuuh.

Smilla ist seit einigen tagen schon ziemlich platt. gestern abend legte ich sie zu mir auf meinen bauch und streichelte sie. sie bleibt da eigentlich selten liegen, wenn sie einem nicht selbst auf den schoss krabbelt, aber gestern lagen wir da ewig, sie schnurrte und wir dösten so vor uns hin. ihr schnurren klang allerdings ziemlich dünn und sie riecht auch immernoch nicht besser.

heute morgen lag sie zur frühstückszeit im wohnzimmer, also hob ich sie auf und trug sie in die küche. während ich sie absetzen wollte, klappte sie wie ein taschenmesser zusammen, die hinterbeine knickten weg, die vorderpfoten wollte sie auch nicht aufsetzen. also nahm ich sie gleich wieder hoch und legte sie mir an die schulter. sie war mit einem mal ganz schwer und schlaff, ihr köpfchen hing und ich konnte nur noch zum drachen sagen: "das wars jetzt". sie atmete aber noch und nach ein, zwei minuten hob sie auch wieder das köpfchen und wollte runter. sie machte anstalten, sich unter den küchentisch zu verkriechen, also nahm ich sie gleich wieder hoch und gab sie dann dem drachen. der setzte sich mit ihr hin, nahm sie auf seinen schoss und streichelte sie vorsichtig. nach einigen minuten nahm sie das köpfchen hoch und fing sogar leise an zu schnurren. ich habe ihr ein bisschen thunfisch gemacht, auf den sie sich wie eine verhungernde stürzte - gefressen hat sie allerdings nicht viel.

ich war dann mit ihr vorhin gleich beim tierarzt, der sich viiiiiel zeit für uns nahm. wir sind uns einig, dass wir nicht einfach aufgeben und sie solange unterstützen wie sie will, aber auch dass wir sie gehen lassen, wenn der zeitpunkt gekommen ist. der arzt meinte, alles was ich von den letzten wochen und heute morgen erzählte klinge sehr nach schwierigkeiten mit dem herz; die cni wirkt wohl immer stärker auf die anderen organe. ansonsten hat sie beim arzt schon wieder einen ganz munteren eindruck gemacht, er war sehr zufrieden wie sie sich umschaute und auf mich reagierte.
die zeit mit der prinzessin läuft ab... ich hab es ja schon oft geschrieben. als sie mir heute morgen so schwer auf dem arm lag, war ich fast froh dass sie es endlich überstanden hat. dieses leben von einem tag auf den anderen ohne zu wissen wieviel zeit noch da ist, zieht mir mächtig kraft. ich geniesse wirklich jeden tag mit ihr, aber genauso habe ich irrsinnige angst, schon wieder die entscheidung treffen zu müssen, wann der richtige zeitpunkt sie gehen zu lassen gekommen ist. ein paar gute tipps wegen der verstopfung (etwas öl, butter, schlagsahne) hat mir der arzt aber noch gegeben (er konnte den harten kot im darm tasten, ansonsten war ihr bauch aber ganz weich, sie reagierte auch mit keinerlei schmerzanzeichen auf die untersuchung) und den hinweis, dass ich ihr ruhig das nutri-plus gel (energiepaste mit vielen wichtigen vitaminen, hatten wir für Kato bekommen) geben kann. in flüssiger form hat er ihr davon auch gespritzt, als aufputschmittel.


den ersten schreck habe ich jetzt verdaut, Smilla ist aus ihrem körbchen wieder auf die couch geklettert und hält die nase in die luft.

Jamie hatte ich übrigens zum impfen auch mit. man glaubt es nicht: zuhause hat er SOOOO eine klappe - beim tierarzt ist er fast gestorben vor angst. beim wiegen ist er mir abgehauen und hat sich mit dem kopf in eine schrankecke gequetscht - mein grosses mutiges 7-kilo-katertier. ich hab mich ziemlich weggelacht und kichere grad wieder vor mich hin; der anblick war einfach zu komisch. ansonsten war der tierarzt mit ihm superzufrieden, obwohl er massig ist, ist er doch nicht zu dick, und auch sonst alles im grünen bereich.

1 Kommentar:

Elisabeth hat gesagt…

Hallo Silke,
ich kann gut nachempfinden, was ihr momentan durchmacht. Dieses Auf und Ab kenne ich leider auch nur zu gut. Bei meinen Fellnasen habe ich eigentlich immer versucht, ihnen Zeit zu lassen, bis sie gar kein Interesse mehr an Futter hatten und über längere Zeit apathisch waren. Wenn sie zu wenig getrunken haben, habe ich es mit einer Pipette versucht oder alle zwei Tage Infusionen mit Ringerlösung oder so geben lassen; dann waren sie auch immer etwas fitter. Wenn der Zeitpunkt dann aber letztlich doch gekommen war, war es jedesmal ganz furchtbar für mich. Am schlimmsten war es 2001. In dem Jahr sind nacheinander drei meiner Katzen gestorben.

Puuh, so viel Kommentar wollte ich gar nicht ablassen, aber dieses Thema setzt mir immer wieder heftig zu, obwohl ich es nun ja schon oft miterleben musste.


Ganz liebe und mitfühlende Grüße

Elisabeth